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Alfred Frese - Willkommen auf meiner Homepage |
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Gelting, 01.12.2020
Planfeststellung für Polder als Hochwasserschutz Gelting / Konsequenzen aus OVG-Entscheidung gegen Eilanträge von 3 Klagen gegen den Planfeststellungs.F.St.Beschluss am 29.10.2020
Sehr geehrter Herr Kratz, sehr geehrter Herr Martensen, Sowohl die Veröffentlichung im Internet als auch die Presse informierten uns, dass durch das Schleswiger Oberverwaltungsgericht entschieden wurde, dass die Eilanträge von 3 Klägern zur aufschiebenden Wirkung von konkreten Vor-bereitungsmaßnahmen für den Bau des Polders bis zur Entscheidung in der Hauptsache, abgewiesen wurden. Das bedeutet bei normalem Verlauf den Beginn der Polder-Realisierung. Sie und viele Geltinger Bürger sind bestimmt froh, dass jahrelanges Ringen um die vermutlich beste Lösung nun entschieden wurde. Es könnte die Lösung im Sinne des gordischen Knotens sein. Vor der jetzt eingetretenen Sachlage gilt es, den Blick nach vorne zu richten und die sehr hohe Priorität für die richtige, vor allem zukunftsorientierte Entscheidung in den Vordergrund zu stellen. Schließlich sind für den zukunftsgerichteten Hochwasserschutz noch Fragen aus dem Planfeststellungsverfahren nicht beantwortet geblieben – insbesondere zur Wasserbilanz und das Vorausdenken über Starkregen-Ereignisse in der Zukunft. Aus den uns bekannten Unterlagen sind keine ausreichenden Prognose-Überlegungen bekannt über die Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit von „Jahrhundert-Hochwasser“-Ereignissen und deren Auswirkungen auf den für Gelting geplanten Polder. Verschiedene Verlautbarungen der Klimaforschung sagen aus, dass Extremwetter-situationen – Stürme und Starkregen - mit längerer örtlicher Verweildauer zunehmend wahrscheinlich werden. Verantwortungsvolles Vorausdenken und resultierende Projektpläne werden von den Bürgern in der Zukunft erwartet und vermutlich verlangt werden. Konkret kann dies bedeuten, dass Maßnahmen vorauszudenken und ~planen sind für den Fall, dass der Polder einem zukünftigen Starkregen nicht gewachsen ist, mit den Über-schwemmungsfolgen ähnlich denen vom 04. bis 09.09.2011. Dass dies ein schwieriges Thema ist, liegt vor dem Hintergrund der ohnehin vertrackten Situation bezüglich der Entwässerung der Bromoy und dem Meeresspiegelanstieg auf der Hand. Aber ist überschauend lösbar. Als Gemeinschaft wären wir gut beraten, wenn eine Gruppe von Kundigen zur Erarbeitung von Ereignis-Szenarien und darauf reagierenden Maßnahmen etabliert würde. Ideen dazu gibt es; sie lassen sich aus der Vorgeschichte ableiten. Nach derzeitigem Planungsstand entwässert der Polder beim möglichen Überlauf durch die Entlastungsschwelle in die Vorflut (Fläche zwischen Polderdeich und dem Durchlass an der B 199). Da bei Eintritt dieses Ereignisses planmäßig dort bereits ein Wasserstand von mindestens 1,81 Meter vorhanden ist, besteht die Gefahr der teilweisen Ortsüberschwemmung. Um das zu verhindern, sollte eine zukunftsorientiertere Lösung herbeigeführt werden. Zumal der Polder den ursprünglich anvisierten Zuschlag von 10 % Wasservolumen nicht händeln kann. (Siehe Planfeststellungsbeschluss: Seite 34, Ziffer 2.3) Hierzu gibt es mehrere Lösungswege und entsprechende Vorstellungen haben wir bereits angedacht. Das Mittun eines unvoreingenommenen, erfahrenen und unabhängigen Wasserbauingenieurs wäre zu wünschen. Politische und partikulare Interessen sind erfahrungsgemäß in dieser Arbeitsgruppe tabu zu halten. Was jetzt schon in die Wege zu leiten wäre, ist das Offenhalten von früher schon angedachten Fördermöglichkeiten für diese Sachlage und das Sichern von Vorkaufsrechten für evtl. spätere Maßnahmen. Ihre Verantwortung reicht weit in die Zukunft – hoffentlich ! Wie unglücklich sich nicht völlig zu Ende gedachte Entscheidungen auswirken können, verdeutlicht das zu enge Rohr unter dem Norderholm.
Mit freundlichen Grüßen
Dietrich Werner Alfred Frese |