Unser Vorschlag:
Die Planung für den Polder stoppen und überprüfen, wie aussichtsreich ist nachstehender Vorschlag.
- Der Polder soll nicht wie geplant gebaut werden.
- Dafür die Beibehaltung des bisherigen Naturpolders bis zu der Einstauhöhe von 1,81 mNN. - Diese Einstauhöhe hat der geplante Polder in der Vorflut zwischen Deich und B 199 auch. - Anmerkung: Die Vorflut nimmt das Ortswasser und das Wasser aus dem Polder auf.
- Erst mit Eintritt dieser Stauhöhe setzt beim Polder die Auslassdrosselung auf 1,4 cbm/s ein. - Vermindert wird dabei diese Einstauhöhe von 1,81 mNN in der Vorflut aber nicht sofort. Zunächst bleibt diese Höhe bestehen und der Polder füllt sich in Abhängigkeit vom Zufluss aus der Geltinger Au. - Kommen dort mehr als 1,4 cbm/s (Polderauslass) an, füllt es den Polder bis zum Überlauf. Dann fließt neben dem Polderauslass auch dieses Wasser in die Vorflut und läßt den Wasserstand von 1,81 mNN dort ansteigen. - Beim September 2011 Hochwasser wären aber für längere Zeit noch deutlich mehr als 1,4 cbm/s angekommen. (siehe: Hochwasser/Polderüberlauf: Zu 3. und Zu 4.).
- Das hätte den jetzt geplanten Polder nach kurzer Zeit zum Überlauf gebracht. Was dann passiert, haben wir im September 2011 erlebt.
- Der Polder verzögert diese Situation evtl. nur um 24 Stunden -. - Was wollen wir mit unserem Vorschlag ändern bzw. zukunftsorientierter gestalten? Zur Vermeidung dieser Situation soll, statt des Polders, ein zweites Gerinne gebaut werden. Bereits erarbeitete Lösungsvorschläge (z.B. die Entwurfsplanung von 2013 und die 2017 von der IG LaWa vorgestellten Lösungen) geben die grobe Richtung vor. Höheres Wasseraufkommen, welches den Wasserstand von 1,81 mNN im Naturpolder ansteigen lassen würde, soll zum Schutz des Ortes östlich um den bebauten Bereich Geltings geleitet werden. - Jedoch sieht unser Vorschlag eine höhere Bachsohle vor. Die Einstauhöhe von 1,81 mNN im Natur- polder soll genutzt werden. Dadurch bleibt der vorhandene Bachverlauf der Geltinger Au bestehen und die unter dem Norderholm verlaufende Rohrleitung (DN 1100) wird wie bisher als erster Weg zur Wasserabführung Richtung Ostsee genutzt.
Unterstützung erhält diese Wasserabführung durch das zweite Gerinne, welches aber erst belastbar eingreifen soll, wenn die Gefahr der Überschreitung des Wasserstands von 1,81 mNN im Naturpolder besteht. Dieser Vorschlag ist deutlich zukunftsorientierter als die bisherige Polderplanung mit der Einleitung des Polderüberlaufs in die Vorflut.
- Es ist möglich, dass für diesen Lösungsvorschlag das noch vorhandene, von der B 199 kommende Bachbett (führt kein nennenswertes Wasser mehr zur Au) ganz oder teilweise genutzt werden kann.
- Geringfügige Ausbaggerungen im bereits gut ausgebildeten Bachprofil können anfallen
- Mit dieser Lösung wird ein Anstieg der Einstauhöhe von 1,81 mNN vor dem Durchlass unter der B 199 deutlich zukunftsorientierter, als beim Polder vorgesehen, vermieden.(eingefügt am 26.12.2020) - Der Naturpolder kann so ein Stauvolumen von ca. 100.000 bis ca. 150.000 cbm zurückhalten. - (leider mangelt es bisher immer noch an einer genaueren Berechnung hierfür.) - Sonst siehe hier unter: Hochwasser/Polderüberlauf/Berechnung/Zu 2, Ziffer 4)
- Der geplante Polder hält bis zu 207.000 cbm zurück. Benötigt aber mehrere Tage zur Entleerung. Er kann überlaufen, mit der Folge, dass die geplante maximale Einstauhöhe der Vorflut von 1,81 mNN überschritten wird.
- Obwohl es der Polder verhindern soll, kommt es dann doch zu örtlichen Überschwemmungen. - Und was ist, wenn innerhalb der Entleerungszeit ein neues Unwetter kommt?
Anmerkung: Diese jetzt im Naturpolder vorgesehene maximale Einstauhöhe von 1,81 mNN hat die Vorflut beim geplanten Polder auch. Eine Verschlechterung für die betroffenen Anwohner würde somit bei dieser Lösung nicht eintreten. Es ergibt sich aber eine deutliche Verbesserung im Falle des möglichen Polderüberlaufs, der ja leider bei der bisherigen Planung in die Vorflut entwässert und den geplanten Höchstwasserstand von 1,81 mNN über- schreiten lässt. Als Folge werden Teilbereiche des Süderholm überflutet. Je nach Druck in der Rohrleitung unter dem Norderholm sprudelt das Wasser aus den Straßeneinläufen und setzt auch diesen unter Wasser. - noch nicht gelöste Probleme bei unserem Vorschlag: (Problem aber auch nur, weil uns die Höhenangaben hierfür noch nicht vorliegen. Erst danach kann die Planung belastbar fortgesetzt werden. Stand: 04.01.2021) 1. Unterführung der B 199. - Dort verläuft bereits eine Verrohrung, die das Wasser der beiden Randgräben der B 199 und tiefer gelegenen Mulden nördlich der B 199 verrohrt zur Geltinger Au ableitet. Anmerkung: Im geplanten Unterführungsbereich wird das Grundstück von Herr Freier - sehenswert und naturbelassen - gehalten. Seine Anmerkung zu mir: Es wäre gut, wenn der Bach wieder Wasser führen würde. Nicht nur die Weiden brauchen es.
- ich musste ihm sagen, dass unser Vorschlag, mit Nutzung des bisherigen, gut dafür geeigneten Bachbetts leider nur zur Verhinderung einer Hochwassersituation dient. Und Wasser wird dort nur fließen, wenn die Gefahr besteht, dass die Einstauhöhe von 1,81 mNN im Natur- polder überschritten wird.
- Wieder zum Lösungsvorschlag: - Möglicherweise ist die Fortführung der neu zu schaffenden Wasserabführung im Bereich der Unterführung an der B 199 so hoch, dass die derzeitige ver- rohrte Wasserabführung nicht angeschlossen werden kann. Es muss dann dafür bei der bisherigen Lösung bleiben und die Unter- führung an der B 199 westlich davon gebaut werden. (Wie oben beschrieben, fehlen uns leider noch entsprechende Höhenangaben)
2. Vorbeiführung an der sogenannten Armenwiese. - Wenn der Bachverlauf westlich dieses Bereichs verlaufen soll: - Beidseitige Eindeichung des neuen Gerinnebetts wegen der tieferen Höhen- lage dieses Bereichs. - Die verrohrte Wasserableitung Richtung Norderholm muss be- berücksichtigt werden. Der weitere Gerinneverlauf erfordert dann nicht so tiefe Geländeeinschnitte, wie die anderen bisher vorgestellten Lösungen. . - Wenn der Bachverlauf östlich dieses Bereichs verlaufen soll: - Schaffung eines Abflusses der durch die Eindeichung beeinträchtigen Ent- wässerung der landwirtschaftlich genutzten Flächen in diesem Bereich, - oder Übernahme der Höhe aus der Planung der IG LaWa. - Dann ist die Gerinneeindeichung und die Schaffung eines Abflusses wie vorstehend beschrieben nicht nötig. - Dahinter kann dann eine ausreichend dimensionierte Verrohrung (dieser Vorschlag stammt von Herrn Baack, Gelting) eingebaut werden oder es bleibt bei der von der IG LaWa vorgestellten Lösung in diesem Bereich.
- Vorteile dieses Vorschlags: 1. Auch schlimmer ausfallende Niederschläge als die vom September 2011 können deutlich besser abgefangen werden und der Ort Gelting ist besser vor Überflutung geschützt. 2. Die Baukosten für den Polder – ohne bisher angefallene Planungskosten für den Polder - können wertmäßig in diese Lösung eingebettet werden. - Möglicherweise führt es nicht zu höheren Kosten. Sogar Einsparungen sind hier denkbar. 3. Zeitliche und finanzielle Einsparungen bei der Planung dieses Vorschlags, wenn auch auf die Planung der IG LaWa zugegriffen werden darf. 4. Im Gegensatz zur Poldersituation kann im Bachbett ein variabler Überlauf (z.B. höhenverstellbar) gebaut werden. Dadurch kann die Einstauhöhe von 1,81 mNN verändert werden. Auch eine schnellere Entleerung des Naturpolders ist so, je nach Höhenlage des neuen Gerinnes, möglich. 5. ?? (Ich hoffe auf andere zielführende Vorschläge)
- Nachteile dieses Vorschlags: 1. Das Speichervolumen des Naturpolders ist bei der Stauhöhe von 1,81 mNN um ca. 50.000 bis 100.000 cbm geringer als beim geplanten Polder. (Die Spanne zwischen den beiden vorgenannten Zahlen ist einer noch nicht vorliegenden genau- eren Berechnung geschuldet.) Diese Menge fließt in die Bromoy und muss dort herausgepumpt werden. 2. Vermutlich keine Förderung im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie. Aber die hat der geplante Polder ja auch nicht. 3. Beeinträchtigung des Straßenverkehrs auf der B 199 zum Bau der Bach- unterführung.
4. ?? (Ich hoffe auf andere zielführende Vorschläge)
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